FAQ Sport

  
   Was ist Sport? Powergel oder Wurstbrot? Wer wüsste das besser
als ein Meisterkoch wie Vincent Klink, 
hier geht's zum Interview mit ihm. 
Sein Fazit: Sportlich sein ist nicht Fitnesszustand, sondern Haltung.
Kein Industrieprodukt, sondern Erleben. Und überhaupt: Sport ist, wie das ganze Leben,
eine Frage der Balance. "Wir brauchen nicht das Mittelmaß", sagt Bode Miller,
der beste Skifahrer der Welt. "Wir brauchen die Extreme, sie müssen wir ins Gleichgewicht bringen." 

   Doch mit der Balance ist das so eine Sache. Vieles läuft aus dem Ruder im Sport.
Hin zum zehnfachen Ironman, hin zum rituellen Interview-Geschwätz
nach jedem noch so banalen Fußballspiel.

   Und was ist mit dem Freizeitsportler,der sich gern mit dem Profi verwechselt?
"Der Mensch will seine Defekte kaschieren", sagt Klink,
"und da ist der Sport ein Vehikel, mit dem er sich sanieren kann."
Da liegt der Verdacht nahe: Je größer der Sanierungsfall,
desto größer auch die Sportskanone. 

   War`s das schon, oder bekommt die Faszination, die den Sport umspült,
Zulauf noch aus anderen Quellen? Bode Miller, der klügste Athlet der letzten Dekade,
spricht von der Kraft des Widerstandes. Wer sich gegen etwas wende,
beeinflusse damit sein Befinden mehr als durch alles andere.
Und so lässt sich Sport begreifen als permanenten Versuch, Widerstände zu brechen,
Gegner, Rekorde, Grenzen und auch das innere Schwein und seinen Freund, den Hund. 
Der Wille, gegen Widerstände anzukämpfen, ist einer der stärksten Triebe des Sports.
Und doch längst nicht alles. Der Kämpfer ist nicht der König der Athleten.
Das ist der Ästhet. Der aus dem Kampf zur Leichtigkeit findet, zur Schönheit. 
Das schaffen nicht nur Maradona, Zidane oder Federer, das kann jeder schaffen,
eine Spur in den Tiefschnee ziehen, das Gefühl des Gleitens erleben,
des Selbstverständlichen. Das Ziel des Sportlers ist das Mühelose,
das
Allerhöchste der Gefühle.

   Dass der Sport im Leben nicht die unbescheidenste Rolle spielen sollte,
dafür mag das Lebensrezept der famosen Grace Jones als Beispiel dienen.

    Was also tun, Mrs. Jones? "Jeden Tag mindestens zwei Stunden
im Fitnessstudio verbringen. Dreimal die Woche schwimmen gehen.
Mindestens einmal am Tag eine hervorragend zubereitete Mahlzeit
zu sich nehmen. Zu jeder Stunde des Tages irgendeine Kleinigkeit tun,
die einen erfreut und berührt. Und dafür sorgen, dass man
immer genügend Streicheleinheiten bekommt."
 


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